Wie man durch den Abbau von Vorurteilen Vertrauen schafft und Kreativität fördert

Wie man durch den Abbau von Vorurteilen Vertrauen schafft und Kreativität fördert

Kreativität und Fantasie kennen bekanntlich keine Grenzen und spielen bei der Entwicklung von Kindern eine große Rolle, ganz gleich, welches Geschlecht, welche Fähigkeiten, welche Nationalität oder welchen Hintergrund sie haben.

Zwar sind in vielen Bereichen Fortschritte zu verzeichnen, doch es herrschen noch immer zahlreiche unterschwellige Vorurteile, die es Kindern erschweren, ihre Kreativität voll auszubilden und auszuleben.

Anlässlich des Welt-Mädchentags haben wir darum näher unter die Lupe genommen, mit welchen möglichen Einschränkungen und Rollenklischees Kinder heute konfrontiert sind, wenn es um kreatives Spiel geht, und welche Auswirkungen diese haben können.

In Zusammenarbeit mit dem Geena Davis Institute on Gender in Media haben wir eine neue Studie in Auftrag gegeben, um herauszufinden, welche Einstellung Eltern und Kinder zur Kreativität haben und ob es dabei Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen gibt. Das von der oscarprämierten Schauspielerin gegründete Geena Davis Institute on Gender in Media ist eine forschungsbasierte Organisation, deren Ziel es ist, ein Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern zu schaffen und negative Stereotypen in Unterhaltungsmedien, die sich an Familien richten, abzubauen.

Und? Was ist bei der Studie herausgekommen?

Unsere Zahlen zum kreativen Spiel

Die gute Nachricht vorweg: Unsere Studie hat ergeben, dass Mädchen immer selbstbewusster werden und sich vermehrt trauen, unterschiedliche Arten von kreativen Aktivitäten auszuprobieren. Wir mussten aber auch feststellen, dass Mädchen in manchen Bereichen aufgrund von gesellschaftlich tief verankerten Rollenmustern ihr kreatives Potential nicht voll ausschöpfen können.

74 % der Jungen und 62 % der Mädchen glauben, dass gewisse Aktivitäten nur etwas für Jungs und andere nur etwas für Mädchen sind

Diese Zahlen offenbaren, dass noch ein langer Weg vor uns liegt. Doch immerhin zeigen sie auch, dass sich Mädchen durch geschlechtsspezifische Vorurteile weniger in ihrer kreativen Entfaltung eingeengt fühlen als Jungs und dass Mädchen sich eher trauen, ihren Neigungen oder Interessen nachzugehen. Hier ein Beispiel:

82 % der Mädchen finden es in Ordnung, wenn Mädchen Fußball spielen und Jungs Ballett tanzen, allerdings nur 71 % der Jungen

Dieses Ergebnis scheint darauf hinzudeuten, dass Mädchen in Bezug auf kreative Aktivitäten generell offener sind, als es ihnen die Gesellschaft vorgibt.

Auch wenn es so scheint, als ob Mädchen Fortschritte beim Abbau alter Vorurteile gemacht haben – bestimmte Spiele werden immer noch stark geschlechtsspezifisch assoziiert.

Eltern denken bei einem Wissenschaftler oder Sportler sechsmal häufiger an einen Mann als an eine Frau (85 % zu 15 %) und bei einem Ingenieur über achtmal häufiger an einen Mann als eine Frau (89 % zu 11 %)

Wir haben festgestellt, dass Töchter in der Regel zu Aktivitäten ermutigt werden, die eher kognitiv und künstlerisch angelegt sind und in Richtung Performen und Kochen gehen, während Söhne eher zu Aktivitäten angeregt werden, die mit Baukunst und MINT zu tun haben. Das Spielen mit LEGO Steinen gehört auch dazu.

Eltern ermutigen Jungen fast viermal häufiger als Mädchen, sich mit Programmierspielen (80 % zu 20 %) und Sport (76 % zu 24 %) zu beschäftigen, und mehr als doppelt so häufig, wenn es um Technikspielzeug geht (71 % zu 29 %)

Wir finden, dass der kindlichen Kreativität keine Grenzen gesetzt werden sollten, und sind uns bewusst, dass es hier noch viel zu tun gibt. Das gilt selbstverständlich auch für uns.

Welchen Beitrag die LEGO Group leisten kann

Wir möchten, dass sich jedes Kind in der LEGO Welt willkommen fühlt, und wir tun alles in unserer Macht Stehende dafür, dass kein Kind aufgrund von gesellschaftlichen Erwartungen auf das bereichernde LEGO Spiel verzichten muss.

„Alle Kinder spüren, dass sie von kreativen Spielen profitieren und dadurch zum Beispiel Selbstvertrauen, Kreativität und Kommunikationskompetenz aufbauen können“, erklärt Julia Goldin, Chief Marketing Officer in der LEGO Group. „Und trotzdem erleben wir immer wieder, dass bestimmte Aktivitäten als geschlechtsspezifisch abgestempelt werden. Wir in der LEGO Group sind uns darüber bewusst, dass wir daran aktiv etwas ändern müssen.“

Mit unserer neuen Serie „Girls are Ready“, die Teil unserer Kampagne „Rebuild the World“ ist, möchten wir der Welt zeigen, dass Mädchen einfach alles können – und das auch tun. Dazu stellen wir engagierte Projekte von Mädchen aus aller Welt vor, in denen sie eine führende Rolle übernehmen und die Welt durch Kreativität schöner und besser machen.

Die 18-jährige Erfinderin Fatima aus den Vereinigten Arabischen Emiraten sagt: „Meine kleine Schwester ist unglaublich neugierig und kreativ.“

Gemeinsam haben die beiden einen großartigen Weltraum-Rover aus LEGO Steinen gebaut, der im Mohammed Bin Rashid Space Centre ausgestellt wird.

Sammie hat Flaschendeckel aus Kunststoff gesammelt und es dadurch geschafft, über 150 „Buddy Benches“ (Freunde-Bänke) aus Recyclingkunststoff aufstellen zu lassen.

Und dann wäre da noch Chelsea, die unermüdlich Mal- und Bastelsachen sammelt und diese an andere Kindern verteilt, damit diese sich künstlerisch ausdrücken können. Sie hat bereits über 13.000 Kunst- und Bastelsets an Kinder in über 30 Bundesstaaten und zwei weiteren Ländern gespendet.

„Diese Kampagne ist eine von mehreren Initiativen, mit denen wir dafür sorgen wollen, dass alle Kinder ihr kreatives Potential voll ausschöpfen können“, führt Julia weiter aus.

Um sicherzustellen, dass die LEGO Produkte und das LEGO Marketing künftig keine Geschlechterklischees mehr enthalten, werden wir unsere Partnerschaft mit dem Geena Davis Institute on Gender in Media fortsetzen.

„Mit Musik und Kreativität kann man anderen Hoffnung und neue Energie schenken“, erklärt Mahiru, die in einer Blaskapelle Trompete spielt und die Kraft der Musik nutzt, um anderen Freude zu bereiten.

Wir möchten alle Menschen ins LEGO Spiel einbeziehen und dafür sorgen, dass der Kreativität von Kindern keine Grenzen gesetzt werden. Das tun wir, indem wir die Arbeit anderer unterstützen und gleichzeitig unsere eigenen Praktiken hinterfragen.

Rebuild the World: Regeln streng verboten