Die ganze Geschichte hinter unserem 1:1 LEGO® Bugatti Chiron | Offizieller LEGO® Shop

Die ganze Geschichte hinter unserem 1:1 LEGO® Bugatti Chiron

Als im LEGO® Hauptsitz in Billund die Idee aufkam, einen LEGO Bugatti Chiron in Originalgröße zu bauen, wusste Senior Design Manager Jeppe Juul Jensen sofort, wen er anrufen musste.

Kurze Zeit später klingelte im 1.000 km entfernten tschechischen Kladno das Telefon. Dort liegt nämlich das offizielle LEGO Modellbauzentrum, in dem 300 Mitarbeiter an komplexen LEGO Modellen arbeiten. Sie stellen riesige Exponate für die LEGOLAND® Parks und die LEGO Stores in aller Welt her, unter anderem auch einen lebensgroßen LEGO X-Wing von Star Wars™ mit fünf Millionen Teilen.

Mit anderen Worten: Sie waren definitiv aus dem richtigen Holz geschnitzt und würden sich vom Bau eines fünf Meter langen und 2,5 Meter breiten Bugatti Chiron aus LEGO Technic Teilen nicht abschrecken lassen.

Doch dann enthüllte Jeppe ein zusätzliches, gewünschtes Detail: Das LEGO Modell sollte richtig fahren können.

„Plötzlich war Ruhe in der Leitung“, erinnert er sich.

„Ja, uns stand der Mund offen“, gibt Projektmanager Lukáš Horák zu. „So etwas hatten wir schließlich noch nie gemacht.“

Zwar hatte das Kladno-Team schon etwas Erfahrung mit Technic Elementen gesammelt – allerdings waren ihre Modelle meistens geklebt.

Die anfängliche Nervosität wich aber schnell einer gespannten Aufregung, wie Ingenieur Jakub Mašek erklärt: „Ganz ehrlich, ich liebe solche Herausforderungen. Ich wollte bei diesem Projekt unbedingt dabei sein und hätte dafür Morde begangen.“

Zum Glück war das aber nicht nötig, denn jede helfende Hand wurde gebraucht. Sechs Monate und 13.000 Arbeitsstunden lang hat ein Team von 16 hochmotivierten Spezialisten nichts unversucht gelassen, um das Unmögliche möglich zu machen. „Auch an das noch so kleine Detail wurde gedacht“, macht Design Manager Lubor Zelinka deutlich. „Von der Lichtanlage über den Innenraum bis zu den runden Bremsscheiben – alles ist so nah an der Realität wie möglich. Schließlich heißt es nicht umsonst: We Build for Real.“

Ach ja, „Build for Real“, der Schlachtruf aus den LEGO Technic Büros in Billund! „Ja, das ist unser Schlachtruf“, klärt Jeppe Juul Jensen auf. „Aber eigentlich beschreibt er, was wir mit den Bausteinen in Bezug auf Optik und Funktionalität so alles machen können.“

Auf die Funktionalität des LEGO Bugatti Chiron gehen wir später noch näher ein. Jetzt nehmen wir erst einmal die Optik etwas näher unter die Lupe.

Das Außendesign des Modells wurde in verschiedene vertikale Linien aufgeteilt, die entlang des Fahrzeugrahmens verliefen. Die Bereiche dazwischen wurden mit einer Art „Gewebe“ aus miteinander verbundenen dreieckigen Segmenten unterschiedlicher Größe gefüllt.

Außer, dass diese Außenhaut ziemlich cool aussieht, ist das eigentlich Geniale daran, dass sie über ein System von Aktuatoren (Stellzylindern) mit der inneren Struktur des Modells verbunden ist. Durch Justieren der Aktuatoren konnten die Modellbauer die Dreiecke „hineindrücken“ und „herausziehen“. Wenn man dies über alle einzelnen Verkleidungsdreiecke hinweg tat, war es möglich, die glatte, organische, aerodynamische Außenhaut des original Bugatti Chiron nachzubilden, obwohl man mit geraden, starren Technic Elementen hantierte.

(Vielleicht könnte sich Bugatti mal von unserer Gewebeoberfläche inspirieren lassen. Nur so ein Tipp ;)

Bei all den vielen Einzelteilen, die mit dem akribisch nachgebildeten Innenraum (inklusive zwei Sitzen, abnehmbarem Lenkrad, funktionellem Armaturenbrett und Pedal) verbunden wurden, fragt man sich natürlich irgendwann: Wie viele LEGO Teile stecken eigentlich im fertigen LEGO Bugatti Chiron?

Wir würden es euch gerne verraten.

Aber weil das Ganze ein repetitiver, intuitiver Prozess war, ist das unmöglich zu sagen. „Wir haben es so oft nachgebaut und kennen die genaue Anzahl deshalb einfach nicht“, erklärt Jakub. Aber wir wissen, dass das finale Modell aus über einer Million Teilen besteht.

Die wichtigsten Elemente in Bezug auf die Funktionalität stecken im Motorblock. Die winzig kleinen LEGO Power Functions L-Motoren wurden in 24 Pakete à 96 Stück aufgeteilt, in der Hoffnung, dass 2.304 von ihnen zusammen das anderthalb Tonnen schwere Modell bewegen konnten.

Doch würde das Kladno-Team das wirklich schaffen? Das sollte sich auf der 462 km entfernten Bugatti-Teststrecke in Deutschland zeigen.

Fahren sollte den Wagen der offizielle Bugatti-Testfahrer Andy Wallace. „Ich habe mich gefragt, wie es möglich sein soll, die vielen Rundungen am Chiron nachzubilden“, verrät er an der Teststrecke. „Aber ich bin total begeistert, wie erstaunlich echt der Wagen aussieht.“ Ein großes Lob von jemandem, der bei der Arbeit deutlich mehr Zeit in einem Bugatti Chiron verbringt als der Normalbürger.

Beim Einstieg ins Auto spielte das Erscheinungsbild für Andy aber erst einmal keine Rolle mehr. Vielmehr stellte sich die Frage: Kann der Wagen nach all der Designarbeit, den vielen Arbeitsstunden und den sieben umfassenden Überarbeitungen tatsächlich den LEGO Technic Slogan „Build for Real“ erfüllen und fahren?<br>

Jep, das konnte er!

Nach dem obligatorischen Fehlstart, der den Puls ganz schön in die Höhe schnellen ließ, erreichte der LEGO Bugatti im zweiten Anlauf eine Geschwindigkeit von über 20 km/h, obwohl es sich laut Andy „deutlich schneller angefühlt“ hatte.

Als sie mit dem Projekt in den Billunder Büros starteten, war Jeppe davon überzeugt, dass man für diese Herausforderung „ein bisschen verrückt“ sein musste. Ein bisschen? Wenn man ein 1,5 Tonnen schweres, fahrbares Auto aus LEGO Technic Elementen bauen will, muss man schon SEHR verrückt sein!

Wir sagen nur: Verrücktheit zahlt sich manchmal aus!

Zahlen & Fakten: 

  • Insgesamt über 1.000.000 LEGO Technik Teile 
  • 339 verschiedene LEGO Technic Elemente verbaut 
  • Ohne Klebstoff zusammengesetzt 
  • Gesamtgewicht: 1.500 kg 
  • Im Motor verbaut: o 2.304 LEGO Power Functions Motoren o 4.032 LEGO Technic Zahnräder o 2.016 LEGO Technic Kreuzachsen 
  • Theoretische Leistung 5,3 PS 
  • Geschätztes Drehmoment 92 Nm 
  • Funktionstüchtiger Heckspoiler (mit LEGO Power Functions und Pneumatik) 
  • Funktionstüchtiger Tachometer komplett aus LEGO Technic Teilen 
  • 13.438 Arbeitsstunden für Entwicklung und Konstruktion 
  • 56 spezialangefertigte Technic Elemente

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