Selbst als Erwachsene teilen wir mitunter versehentlich persönliche Daten im Internet, und für Kinder ist es noch schwieriger einzuschätzen, welche Informationen privat bleiben sollten und welche nicht.

Es ist wichtig, Kindern zu erklären, dass die im Internet oder in einer Messaging-App geteilten Informationen nicht mehr zurückgenommen werden (selbst wenn sie gelöscht werden) und negative Folgen haben können. Es lohnt sich immer, einen Moment innezuhalten und zu überlegen, ob man etwas wirklich teilen oder sagen sollte.

Persönliche Informationen sind alle Angaben, die dein Leben betreffen, und die verwendet werden, um deine Identität sicherzustellen. Dazu gehören z. B. dein vollständiger Name, deine Adresse, Telefonnummer, dein Geburtsdatum, dein Wohnort und Foto - und bei Kindern ist es z. B. der Name der Schule oder die Kleidung ihres Sportvereins.

Selbst freundlich erscheinende Menschen, denen wir online begegnen, oder Webseiten und Apps, die sicher aussehen, sind es möglicherweise nicht. Bevor dein Kind etwas teilt, solltest du es ermutigen, darüber nachzudenken: Kenne ich die Person gut? Würde ich ihr mein Lieblingsspielzeug anvertrauen? Ist die App oder Webseite für Kinder gemacht? Wenn dein Kind die Fragen mit Nein beantwortet oder es unsicher ist, dann sollte es sich zunächst an einen vertrauenswürdigen Erwachsenen wenden.

Es ist eine gute Idee, dein Kind dazu zu ermutigen, um Erlaubnis zu bitten, bevor es Fotos/Videos teilt, in denen andere abgebildet oder zu sehen sind. Wenn die andere Person damit nicht einverstanden ist, sollte dein Kind keine Inhalte teilen. Ermutige dein Kind dazu, sich in die andere Person hineinzuversetzen und darüber nachzudenken, wie sich die Person fühlt. Wenn es Fotos von sich selbst oder seinen Freunden online teilen möchte, solltest du überprüfen, ob die App/Webseite tatsächlich für Kinder entworfen wurde. Kinder unter 13 Jahren sollten nicht dazu ermutigt werden, Bilder oder Videos von sich selbst oder anderen zu teilen.

Genauso wie wir Fußspuren im Sand hinterlassen, wenn wir am Strand spazieren gehen, hinterlassen wir digitale Spuren, wenn wir uns in der digitalen Welt bewegen. Diese Spuren sind beispielsweise Informationen, die wir aktiv teilen, wie ein Foto, ein "Gefällt mir", ein Kommentar, ein Gaming-Abonnement usw. – all das trägt zu unserer digitalen Identität bei. Es kann sich aber auch um Informationen handeln, die wir passiv mit Webseiten und Apps teilen, wie z. B. die Standortverfolgung, Cookies auf Webseiten und die Erfassung von Daten durch Apps.

Ermutige dein Kind dazu, alles zu hinterfragen – z. B. warum ein digitaler Dienst von dir Informationen verlangt. Gibt es beispielsweise einen triftigen Grund dafür, warum die Karten-App wissen will, wo du vor zwei Wochen gewesen bist oder warum du die App nicht benutzt hast? Hilf ihnen bei der Auswahl von Datenschutzeinstellungen, mit denen du als Elternteil einverstanden bist – über eine Suchmaschine kannst du Anleitungen finden, die dir dabei behilflich sind.

Es muss im Zweifelsfall immer fragen! Wenn dein Kind sich nicht sicher ist, ob es online etwas teilen darf – von sich oder anderen - sollte es immer erst ein Elternteil, eine Bezugsperson oder einen vertrauenswürdigen Erwachsenen um Erlaubnis bitten. Am besten schützt du dein Kind online, indem du auf dem Laufenden bleibst und regelmäßig Chats verfolgst. Wir haben Build & Talk-Aktivitäten entwickelt, um dir den Einstieg ins Thema zu erleichtern.